Unser Leben ist geprägt durch unseren Rollen gegenüber anderen Menschen. Unsere erste Rolle ist „Kind“ und sie wächst über die Jahre. Denn wir sammeln Wissen, machen Erfahrungen und bekommen Rechte. Diese Rolle behalten wir bis zum Tod unserer Eltern. Daneben haben wir anderen Rollen, z.B. „Freundin“, „Vater“, „Kollegin“, „Kunde“, „Bürgerin“, … Jede dieser Rollen benötigt andere Eigenschaften und Verhaltensweisen von uns. Und selten agieren wir gleichzeitig in 2 oder 3 Rollen
Auch in der digitalen Welt haben wir Rollen. Dort sind die Rollen häufig mit Emailadressen verknüpft. Jeder kennt den Wunsch der Anbieter einen Account anzulegen. Einige Anbieter möchten zudem, dass wir bei ihnen eine neue Emailadresse anlegen. So sammeln sich über die Zeit eine Reihe von Emailadressen an. Diese Emailadressen sind Schlüssel zu unseren Rollen. Wer sie kontrollieren kann hat auch die Kontrolle über unser Digital-Leben.
Unser Wunsch nach „Einfachheit“ ist eine Versuchung im Digital-Leben. Denn wir verknüpfen alle Rollen häufig mit einer Emailadresse. Dabei macht das alte Prinzip „Teile und Herrsche“ hier ganz viel Sinn. Jeweils wenige persönliche Daten an eine Emailadressen zu knüpfen sichert die Kontrolle über die Daten.
Wer also aus seinen Rollen ein grosses Puzzle macht reduziert damit mögliche Schäden durch Cyber Crime. Wer darüberhinaus seine Rollen auf mehrere „Personen“ verteilt erhöht seinen Schutz nochmals.
Wie gross ist denn eigentlich die Gefahr für meine Emailadressen? Lohnt der ganze Aufwand?
Die Plattform „Have I been Pwned“ speichert die weltweit gehackten Emailadressen. Stand Juli 2020 sind dort mehr als 10 Milliarden Adressen eingetragen. Dies bedeutet, statistisch ist also jeder von uns dort mit mindestens einer Emailadresse vertreten. Es ist also nicht die Frage ob es einen erwischt, sondern wann es einen erwischt.
Für Fragen zu persönliche Risikoanalysen oder Emailsicherheit stehe ich gerne zur Verfügung.
Thorsten Ziercke